Brummi

Brummi

Donnerstag, 30. Juni 2011

Loosdrechtse Plassen -- Vianen

Bei bestem Hollandwetter ging es gleich nach dem Frühstück los. Schnell war die Schleuse zur Vecht erreicht und wir hatten gleich den ersten Aufenthalt. Nach einer halben Stunde Wartezeit konnten wir dann durchschleusen. Auf der Vecht gings dann in Richtung Utrecht. Immer an wunderschönen Herrenhäusern und Villen vorbei. Dann wieder Zwangspause gegen 11.00 Uhr. Eine bewegliche Brücke zeigte aus unbekannten Gründen Doppelrot. (Bedeutung: Brücke wird nicht bedient ) Ein Brückenwärter war weit und breit nicht zu sehen. Laut Angaben im Almanak wäre die Bedienung durchgehend. Was nun ? Immer mehr Boote trudelten an der Brücke ein. Nach ca. 1/2 Stunde ging es dann endlich weiter. Ob der Brückenwärter wohl Durchfall hatte ? :-). Die Wartezeit vor der Brücke haben wir genutzt, um unser Boot wieder als Cabrio um zu bauen. So konnten wir Höhe sparen, denn die Durchfahrthöhe unter der festen Brücke zum Amsterdam-Rhein-Kanal ist wohl recht knapp. Bald hatten wir diese  Kanalzufahrt in Maarsen erreicht, und Cornelia ging aufs Voschiff, um den Kanal besser einsehen zu können. Hier kommen große Frachter bis dicht an die Einfahrt mit ziemlicher Geschwindigkeit. Wir hatten aber Glück und konnten gleich den A'dam-Rhein-Kanal kreuzen, um an den rechten Fahrwasserrand zu kommen. Vorbei war es jetzt mit der Gemütlichkeit, die wir noch vor wenigen Augenblicken auf der Vecht genossen hatten. Das Wasser war wie immer sehr unruhig, aufgewühlt von den schnell fahrenden Frachtern, deren Wellen von den steilen Kanalwänden reflektiert wurden. Es herrschte reger Frachtverkehr. Auf dem Funk - Blokkanal hörte man den Funkverkehr zwischen den Frachtern und der Leitzentrale Maarsen. 10 km mussten wir dem Kanal nun folgen. Das war eine ganz schöne Kurbelei am Steuer. Dann war es aber geschafft und wir bogen rechts ab in den Merwedekanal. Vor uns ein Schiff vom Rijkswaterstaat spielte für uns den Toröffner, und so konnten wir direkt in die Zuidersluis einlaufen. Jetzt folgte der wieder recht hübsche Merwedekanal. Zwar nicht zu  vergleichen mit der Vecht, aber auch schön ruhig und beschaulich. Dann folgte wieder eine Zwangspause an der Schleuse zum Lek.
Da der Lek noch den Gezeiten unterliegt, wird nur zu ganz bestimmten Wasserständen geschleust. Wir kamen so gegen 13:00 Uhr an der Schleuse an und mussten dann bis kurz vor 16:00 Uhr warten bis es mit der Schleusung losging. In der Wartezeit konnten wir uns in einem nahe gelegenen Wassersportgeschäft die dringend benötigten Wasserkarten kaufen. Was für ein Glück. Dann kam noch ein richtig alter Opi auf einem Mofa vorbei. Er bot den wartenden Jachten Erdbeeren und Kirschen zum Kauf an. Gerne haben wir dem Mann Kirschen und Erdbeeren abgekauft, und werden sie uns im Laufe des Abends noch schmecken lassen. Der Pulk von wartenden Jachten war auf ca. 30 angewachsen bevor es mit der Schleusung losging. In der Schleuseneinfahrt dann erst mal grosses Gedränge, aber jeder hat doch seinen Platz gefunden. Während der Schleusung entstand doch einige Strömung in der Schleuse. Auch als die Tore zum Lek bereits geöffnet wurden, strömte vom Kanal immer noch Wasser durch den Schieber hinzu. Nach der Schleuse folgte sofort wieder ein Becken vor der nächsten Klappbrücke. Schiffe die nicht durchpassten, so wie wir mussten in diesem Becken warten und die anderen Boote vorlassen. Erst dann wurde die Brücke geöffnet und wir konnten weiter fahren. Über Lautsprecher hörten wir noch wie andere Boote hinter uns vom Schleusenwärter angepreit wurden. Die hatten doch tatsächlich im Becken festgemacht und wollten dort wohl Pause machen oder übernachten. Ideen haben die ! ;-O.
Schnell wurde der Lek nun überquert und gleich wieder hinein in den Merwedekanal Zuid.  Die Schleuse wurde sofort geöffnet und wir konnten gleich einlaufen. Da es mittlerweile schon fast 16:30 Uhr war, und im weiteren Verlauf erst mal keine Häfen kommen, haben wir beschlossen, gleich hinter der Schleuse einmal rechts um die Schleuseninsel im Passantenhafen von Vianen, zu übernachten. Man liegt hier schön geschützt an einem sauberen Steiger mit Stromanschluß. Von hier aus soll man mit wenigen Schritten im historischen Stadtzentrum sein. Wir haben aber beide keine große Lust mehr zum Spazieren gehen und relaxen lieber an Bord.

Warten an der Schleuse zur Vecht

schöner Wohnen an der Vecht

auf der Vecht

Vecht

Vecht

Vecht

"hübsch häßlich" A'dam-Rhein-Kanal 

A'dam-Rhein-Kanal 

Schleuse zum Merwedekanal

auf dem Merwedekanal "DHL am Kanal"

Zwangspause vor der Schleuse zum Lek

Liegeplatz Passantenhafen Vianen
Passantenhafen Vianen an der Schleuseninsel

Mittwoch, 29. Juni 2011

Ruhetag an den Loosdrechtsen Plassen

Gestern Abend bemerken wir plötzlich Brandgeruch an Bord. Es roch nach verschmortem Kabel. Unser erster Gedanke war der Motorraum. Als wir die Luke aufrissen, war dort jedoch absolut nichts. Schnell war dann der Übeltäter gefunden. Es war das neu erworbene Ladegerät für den Kameraakku. Das Ding war innerlich verkokelt und stank fürchterlich. - Made in Cina mit Preis für Made in Germany. Das blöde Ding hatte von Anfang an nur Schwierigkeiten gemacht, die Akkus waren auch nie richtig voll geladen worden.  Tja, nun werden wir wohl nur noch mit dem Handy Fotos machen können. Am Späten Abend hatten wir noch ein ordentliches Gewitter mit viel Regen und Hagel. Die ganze Nacht über hatte es noch geregnet. Heute morgen erst Nieselregen, der dann aber allmählich aufhörte. Nach dem Frühstück glaubten wir unseren Augen nicht zu trauen. Uns passierte eine Motoryacht, die anstatt einem Beiboot am Davids, dort einen Pkw  "Smart" untergebracht hatte. Gegen Mittag dann typisches Hollandwetter, frische Luft, blauer Himmel mit weißen kleinen Wölkchen.
Da wir dringend einen Geldautomaten benötigten haben wir einen Spaziergang ins nahe gelegene Örtchen Loenen an der Vecht gemacht. Ein richtig tolles altes Städtchen mit vielen alten Herrenhäusern und schönen engen Gässchen im Ortskern. Sogar die Polizeistation ist in einem mächtigen alten Herrenhaus mit Aussicht auf die Vecht untergebracht. Hier möchte ich ach mal Dienst schieben. ;-) .
Leider haben wir jedoch keine Wasserkarte für die nun bevorstehende Route über Amsterdam-Rhein-Kanal und Merwedekanal auftreiben können. Nun ja, dann muss es eben auch so gehen.
Provisorisch habe ich heute noch Funkantenne montiert und Funkgerät endlich angeschlossen.

Motoryacht mit Pkw im David 

Loenen an der Vecht







Mmmm, lecker Entengrütze


Jetzt haben wir wieder Traumwetter, frische Luft hellblauer Himmel und die Sonne senkt sich gen Horizont. So könnte es für den Rest des Urlaubs bleiben.

Dienstag, 28. Juni 2011

Huizen - Loosdrechtse Plassen

Kuhschleuse

auf der Vecht



J.R Sommerhäuschen ?
ein "kleines Böötchen" verfolgt uns

Huizen am Morgen

auf dem Weg zum Isselmeer / Markermee

weite Sicht


Einfahrt Muiden, ein Gewitter zieht auf

"Groote Zeesluis Muiden"


Milchkühler
Heute waren wir schon früh wach und sind gleich nach dem Frühstück schon um 08:00 Uhr gestartet. Dabei waren wir noch nicht mal die ersten, 15 Minuten vor uns war schon eine deutsche Motoryacht ausgelaufen. Es war ordentlich schwül und der Himmel teilweise schon stark bewölkt. Kaum Wind, dafür ein wenig diesig. Vermutlich das richtige Klima für diese ekeligen und  lästigen winzigen Ijsselmeerfliegen. Das ganze Boot war damit bevölkert und ganze Heerscharen machten sich über uns her. Die Biester stechen anscheinend nicht sind aber trotzdem sehr unangenehm u nd kaum zu ertragen. Als wir in die Fahrrinne nach Muiden einliefen  zuckte bereits der erste Blitz aus dem dunklen Himmel. Gott sei dank ist es aber bei diesem einen Blitz geblieben und wir wurden auch während der weiteren Fahrt größeren Regengüssen verschont. Nach passieren der "Grooten Zeesluis" von Muiden, die nur dem Namen nach groß ist liefen wir in die romantische Vecht ein. Zusammen mit anderen Yachten zuckelten wir mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 9 bzw. teilweise 6 km/h in Richtung Loosdrechtse Plassen. Eine Eisenbahnbrücke stoppte unsere Fahrt. Die Brücke wird nur zu bestimmten Zeiten und dann auch nur für 3 Minuten geöffnet. Vor der Brücke lag bereits ein Frachter und eine riesige Motoryacht. Da wir nicht so lange warten wollten, und vermutlich bei der nächsten Brückenöffnung, die in einer halben Stunde stattfinden sollte sowieso  nicht mit durch gekommen wären, demontierten wir das Cockpitverdeck und konnten so gerade unter der geschlossenen Brücke durchschlüpfen. Wir waren beide erstaunt, wie schnell und einfach das Verdeck weg zu klappen ist.Weiter ging es die Vecht entlang, vorbei an wunderschönen alten und neuen Villen mit prächtigen parkähnlichen Gärten. Es fängt an zu regnen, also schnell Verdeck wieder drauf. Hat sich aber nicht gelohnt, waren nur ein paar Tropfen. Im nächsten Dorf stoppte wieder eine Brücke unsere Fahrt. Mittagspause von 12:30 -13.00. Der Brückenwärter saß zwar in seinem Häuschen machte aber gemütlich seine Pause zu ende und störte sich nicht daran, dass die hier besonders enge Vecht mit wartenden Booten immer mehr zulief. Wir hatten Glück und konnten im Päckchen festgemacht an einem anderen Boot vor der Schleuse warten Andere Boote, darunter eine wirklich riesige Motoryacht musste die ganze Zeit vor der Brücke manövrieren um einigermaßen die Position halten zu können. Nachdem die Brücke endlich geöffnet wurde, lief es so gut, dass ich fast die nach links abzweigende Einfahrt in die Schleuse zu den Loosdrechter Plassen übersehen hätte. Im letzten Moment sehe ich aus dem Augenwinkel, dass von links ein Boot kommt, und erkenne dann die Schleuse. Schnell gedreht und hinein in die Schleuse. Die riesige Motoryacht hinter uns war anscheinend auch überrascht, dass wir schon da waren, und drehte dann mit uns ebenfalls in die Schleuse. Die Schleusenkammer ist leicht gebogen und das Schleusentor wird von einer "Kuh" bewacht. Über einen schmalen Kanal erreicht man nach kurzer Fahrt die Loosdrechten Plassen. Das Seengebiet ist sehr weitläufig und in der Ferne sind eine Vielzahl von Yachthäfen erkennbar.  Da wir jedoch keine Karte von diesem Gebiet haben und alles doch recht unübersichtlich ist, konnten wir nicht ausmachen wo denn der Ort Loosdrecht ist. Nach einer kurzen Runde sind wir dann zurück in den Zufahrtskanal und haben dort einen wunderschönen Liegeplatz in einem Jachthafen mit angeschlossenem Feriendorf  bekommen.bekommen. Wir liegen gleich längsseits am Kanal unter Bäumen, haben Stromanschluß und eine wunderbare Aussicht. Auf dem Gelände ist ein Supermarkt so dass wir unsere Vorräte auffüllen konnten.
Die Sonne scheint wieder prächtig und uns geht es gut. Was wollen wir mehr?
Da es uns hier so gut gefällt haben wir gleich für zwei Übernachtungen bezahlt. Morgen werden wir uns beim Hafenmeister zwei Fahrräder leihen und die Umgebung erkunden.
Ach ja, da gibt es noch was. Karten brauchen wir. Wir benutzen zwar das Navigationsprogramm, PC-Navigo, was ganz Holland abdeckt und auch gut funktioniert,aber eben immer nur einen Teilausschnitt auf dem Bildschirm zeigt, so dass man schnell die Übersicht verliert. Ein vollwertiger Kartenersatz ist dies auf keinen Fall.

Montag, 27. Juni 2011

Ketelhaven - Huizen


Wir hatten uns auf eine erfrischende Dusche gefreut, die heute morgen jedoch ausfallen musste, weil die Sanitärräume noch verschlossen waren. Nach dem Frühstück und Frischwasser bunkern, sind wir gegen 09:30 Uhr losgefahren. Unser Weg sollte uns über die Randmeere nach Spakenburg bringen. Bei herrlichstem Sonnenschein und nahezu tropischen Temperaturen hatten wir eine ruhige Fahrt über die Randmeere. Die Ufer wurden gesäumt von Badestränden, Campingplätzen und vielken kleinen Yachthäfen und Anlegeplätzen. Auf dem Wasser herrschte reger Freizeitverkehr. Wir sind kurz zu unserem eigentlichen Tagesziel, den Yachthaven von Spakenburg eingelaufen, konnten dort jedoch keinen Liegeplatz bekommen. Kurz entschlussen fuhren wir dann bis Huizen weiter.Hier liegen wir jetzt ruhig in einer Box. Der Hafen ist eigentlich ganz nett, liegt jedoch ein ganzes Stück vom Stadtzentrum entfernt. Als mir der Hafenmeister ein Fahrrad angeboten hatte, hätte ich eigentlich stutzig werden sollen. So sind wir aber zu Fuß losgezogen und wollten unsere Einkäufe in einem Supermarkt tätigen. Wir benötigten allerlei Lebensmittel und machten uns bei gefühlten 35 Grad auf den Weg. Nachdem wir ca. 1 Stunde ein Industriegebiet umkreist hatten und keinen Supermarkt oder dergleichen gefunden hatten, trotteten wir wieder mit hochroten Köpfen, Blasen an den Fersen und schweißtriefend zum Boot zurück. Hier erst mal ausruhen mit eiskaltem Mineralwasser. Dann gings unter die Duschen. Meine war ganz ok, stank jedoch erbärmlich nach Kanalisation, Cornelias stank nicht, dafür war aber das Wasser dort so heiß, dass sie sich fast verbrannt hätte. ( Eine Temperaturreglung war nicht möglich ). Zum Ausgehen hatten wir keine Lust mehr, und futterten deshalb auf dem Achterdeck Spagetti mit  Tomaten-Basilikum -Soße. Es ist jetzt schon 22.00 Uhr und noch immer so warm, dass wir in kurzer Hose und T-Shirt auf dem Achterdeck sitzen.
Der Wetterbericht für morgen verspricht nichts Gutes. Unwetterwarnung Gewitter mit Windböen bis 80km/h ab morgen 15:00 Uhr. Wir wollen deshalb morgen früh los und bei Muiden in die Vecht.



Sonntag, 26. Juni 2011

Giethoorn - Ketelhaven


In der Nacht hatte es noch geregnet, aber beim Frühstück schien bereits die Sonne. Unter der geschlossenen Sprayhood herrschten bereits Saunatemperaturen. Schnell alles geöffnet, kurze Hose angezogen und es konnte los gehen. Bei bestem Urlaubswetter fuhren wir über die Beulaker Wiede und die Beukersgracht in Richtung Meppelerdiep. Mittlerweile hat sich ein kleiner Konvoi von ca. 5 Jachten gebildet und wir werden alle zusammen geschleust. Nach der Schleuse fahren wir auf der Meppelerdiep in Richtung Zwartsluis. Die Landschaft und das Fahrwasser haben sich schlagartig geändert. Vorher noch klein, schmal und verträumt, jetzt eher breit und geschäftig. Anfangs in Zwartsluis vorbei an Industrie mit großen Schrotthalden. Ein riesiger Containerfrachter kommt uns entgegen. Die Container sind so hoch gestapelt, dass wir aus mind. 100 m Entfernung die Brücke des Frachters nicht mehr sehen können. Ähnlich muß es ja auch dem Skipper gehen. Oder hat der Kameras am Bug? Nach Zwartsluisl biegen wir in die Zwarte Diep ein. Der Wind frischt zwar etwas auf, das Wetter wird aber immer besser, fast wie im Hochsommer. Nur haben wir plötzlich blinde Passagiere an Bord. Unzählige kleine Fliegen machen sich über uns her. Anscheinend stehen sie besonders auf Cornelia. Das Wasser wird jetzt immer breiter aber wir müssen uns am rechten Ufer der Ramsdiep halten, da im Ramsgeul das Fahrwasser wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Wir fahren bis Schockerhaven und queren dann das Ketelmeer, um in Ketelhaven einen Liegeplatz zu suchen. Wir entscheiden uns für den Jachthaven vor der Schleuse und bekommen einen wunderbaren Liegeplatz an einem Kopfsteg.  Es ist kurz nach 14.00 Uhr und uns knurrt der Magen. Cornelia hatte bereits bei der Einfahrt in den Hafen ein nettes Lokal auf der Langzunge gesehen. Dorthin steuern wir jetzt und genießen auf der Terrasse vom "Lands End" bei einem kleinen Snack die herrliche Aussicht über das Ketelmeer. Anschließend wandern wir noch bis zum Dorf, dies lohnt sich aber wirklich nicht. Ein paar Häuschen auf der grünen Wiese hinterm Deich, das wars auch schon.
Wir tippeln wieder zum Boot und verbringen den restlichen Tag, wie es neudeutsch so schön heisst mit "chillen".